Frauenmuseum in Bonn – oft gehört – noch nicht besucht?

verfasst am 9. März 2022
von Martina Langel

Inhaltsverzeichnis
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    Frauentag – Rückblick

    Internationaler Frauentag – das klingt noch von gestern, vom 8. März, in unseren Ohren. Vor 110 Jahren fand er in Deutschland zum ersten Mal statt. Clara Zetkin hatte die Idee dazu. Wichtigstes Ziel damals war das Wahlrecht für Frauen. Heute ist der Tag in 26 Ländern ein Feiertag und auch in Berlin! Das wissen Sie, vielleicht ist Ihnen aber das Museum zum Museumsmittwoch noch nicht bekannt.

    Frauenmuseum Bonn – Gründung

    Besuchen Sie mit mir das Frauenmuseum! In der Innenstadt, in einem Neubau zwischen den Jugendstilhäusern, ist es in einem Innenhof zu finden. Eine Gruppe von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Forschungsbereichen hat vor vier Jahrzehnten einen Verein und dieses Museum gegründet. Damals war es das erste Museum unter diesem Namen weltweit.

    Marianne Pitzen, Matronen

    Ausstellungen

    Mit einigen Zahlen möchte ich das große Engagement der Frauen, unter der Leitung von Marianne Pitzen, zeigen. Es hat über 500 Ausstellungen bisher gegeben, viele Kooperationen und Projekte mit 3500 Künstlerinnen wurden auf den Weg gebracht – was für ein beeindruckendes Netzwerk!

    Arbeiten von Marianne Pitzen, Blick in das Museum

    Ausstellungsobjekte

    Ich bin durch das Museum gegangen. Ich habe Videoinstallationen, Skulpturen aus Papier und anderen Materialien gesehen. Meine Empfehlung ist ein Kaffee im kleinen Museumscafé und dabei ein Blick in die kleinen, interessanten Kataloge zu den zahlreichen Ausstellungen.

    Ideen und Ziele

    Welche Ideen und Ziele sind die Grundlagen des Museums? Es werden Vorbilder präsentiert; Frauen, die in Kunst und Lehre arbeiten. Es wird die Kunst von Frauen gefördert, dazu gehört auch der Gabriele Münter Preis, den das Museum mitinitiiert hat. Traditionelle Kunstnormen und Denkmuster sollen durchbrochen werden. Oft beginnt das schon mit neu formulierten Fragen an unsere Geschichte. Frauengeschichte wird aufgearbeitet, zum Beispiel die Geschichte der Matronen.

    Es gibt einige Ausstellungen, die ausgeliehen werden können. Dadurch sind in Schulen, Kliniken, Volkshochschulen und Rathäusern, also im öffentlichen Raum, viele Impulse aus dieser Arbeit präsent.

    Andrea Kreipe, Friedensskulptur, Mahnmal gegen Gewalt an Frauen

    Friedensskulptur von Andrea Kreipe, 2020

    Diese Arbeit steht im Innenhof des Museums und wurde mit einer Performance am Frauentag 2020 eingeweiht. Sie ist ein Mahnmal gegen Gewalt an Frauen weltweit und thematisiert die Gewalt gegen Frauen in Kriegen. Im Gespräch mit „SOLWODI“ (Solidarity with women in distress) und koreanischen Frauengruppen entstand die Idee zu diesem Projekt. Die Geschichte reicht weit zurück bis zu den so genannten „Trostfrauen“  im 2. Weltkrieg, die für Kriegsbordelle zwangsprostituiert wurden. Die Bildhauerin Andrea Kreipe hat die Arbeit geschaffen, die Sie jederzeit im Innenhof betrachten können.

    Sobald Sie mal wieder in Bonn sind, schauen Sie vorbei. Sicher nehmen Sie neue Impulse mit.

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