Renoir, Monet, Gauguin. Bilder einer fließenden Welt, Impressionismus-Ausstellung in Essen

verfasst am 20. Januar 2022
von Martina Langel

Inhaltsverzeichnis
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    Bilder des Augenblicks! Fließende Welten zwischen Japan und Europa

    Im Museum Folkwang in Essen beginnt im Februar die große Jubiläumsausstellung mit Bildern des Impressionismus. Ich lade Sie ein – vorab und online – sich mit anderen Menschen auf einen Besuch einzustimmen. Es gibt so viele interessante Hintergründe zur Ausstellung, zu den Künstlern, zu den Sammlern, dass sich zwei Abende lohnen. Und – diese Zeit hat man in der Ausstellung nicht. Dort möchten Sie schauen und genießen, sich treiben lassen von dem, was Sie schön finden.

    Also melden Sie sich an zur Einführung unter Kulturimpulse online. Danach erleben Sie vieles in Essen noch intensiver – Sie sehen mehr, weil Sie mehr wissen!

    Gesellschaft um 1870

    Die Freude, Bilder und Skulpturen anzuschauen, steht in Essen im Vordergrund. Spannende Hintergründe und Zusammenhänge entdecken wir vorher gemeinsam. Was bedeutet Impressionismus genau? Wie sehen Städte um 1870/80 aus? Wie erleben die Menschen die harte Arbeit und das anstrengende Leben während der zunehmenden Industrialisierung? Wie erholen sie sich? Wie verändert sich die Gesellschaft in dieser Zeit? Was können wir auf den Bildern dazu erfahren?

    Und das: Die Bilder erzählen von europäisch-japanischen Verbindungen, von Freundschaften zu Künstlern, von Diplomatie und Politik, von Vermögensgewinn durch Kriegsschiffe und Insolvenzen. Die Bilder laden aber auch ein, in Parks und Gärten zu spazieren und das Schöne im flüchtigen Augenblick zu entdecken.

    Impressionismus

    In Essen, im  Museum Folkwang, eröffnet in wenigen Tagen eine Ausstellung mit Bildern des Impressionismus. Das Schlendern durch die Welten flüchtiger Augenblicke ist wunderschön. Ich nehme Sie mit durch die Ausstellung. Hier bleibe ich stehen, sehe zwei junge Frauen auf einem Boot. Ihre weißen Kleider sind elegant. Das Boot wird offensichtlich gerudert. Das denke ich mir, denn sehen kann ich es nicht. Nur ein Ausschnitt ist gemalt. Die Sonnenreflexe scheinen auf dem Wasser zu springen. Offensichtlich genießen die beiden Frauen den Ausflug.

    Das Bild erwartet Sie in Essen, leider gibt es keine Möglichkeit, Ihnen hier schon einen kurzen Blick zu gestatten. Es gehört in die japanische Sammlung! Also alternativ etwas ganz anderes – die Reiter am Strand von Paul Gauguin….

    Paul Gauguin Cavaliers sur la plage (I), 1902 Reiter am Strand (I) Öl auf Leinwand, 65,6 x 75,9 cm Museum Folkwang, Essen

    Seerosen von Claude Monet

    Einige Schritte weiter: Dann erkenne ich etwas wieder: es müssen Blumen, genauer Seerosen sein, die Claude Monet gemalt hat. So unverwechselbar mischt er die Farben und füllt große Leinwände mit Leben. Er konnte in seinem großen Atelier in Giverny alles umsetzen, was er als Inspirationen in seinem Garten aufnahm. Er hatte sich einen Garten mit japanischem Flair anlegen lassen: Wasser, Brücken, Stege, kleine Wege. Hier lebte und arbeitet er. Nutzen Sie den kleinen Bilderspaziergang, um ihn in Gedanken dort zu begleiten.

    Garten von Claude Monet in Giverny

    Wohnhaus von Claude Monet in Giverny

    Die Sammler Matsukata und Osthaus

    Wer sammelte Kunst? Dann lernen wir die Sammler hinter der Ausstellung kennen: einen Japaner, Herrn Matsukata und Familie Osthaus aus Hagen, aus dem Ruhrgebiet. Matsukatas Vater war Ministerpräsident in Japan im 19. Jahrhundert. Seine Kinder, es waren 22, sollten die europäische Welt und die USA kennen lernen. Sie studierten dort und sammelten auch Kunst. Eine große Sammlung wird von Kojiro Matsukata ab 1916 erworben. Nach einer spannenden Geschichte kommt ein Teil der Sammlung in Tokio in ein neu gebautes Museum: Es ist von Le Corbusiér, einem französischen Architekten, gebaut. Dahinter steckt eine politisch-diplomatische Geschichte. Heute noch ist Herr Matsukata auf der Website der Kawasaki-Werft zu sehen. Neugierig geworden?

    Karl Ernst Osthaus gründet in Hagen sein Museum, um den Menschen Kunstwerke zur Betrachtung und zur Freude bereit zu stellen. So ähnlich hat er es in einem Brief an seinen Freund Auguste Rodin geschrieben. Was begeistert ihn? Seine Frau fährt oft zu Renoir. Beide beschreiben ihre Besuche bei dem Maler. Wie schön, wenn man auf diese Weise auch die Menschen „hinter den Bildern“, die Maler anders und neu kennenlernen kann.

    Planen Sie Ihren Besuch in Essen und kommen Sie vorher auf einen Austausch vorbei. Ich freue mich auf die gemeinsamen Abende am 1.2. und 8.2.22 um 18 Uhr.

    Kulturimpulse online - Impressionismus

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