Strandbar am Elbeufer
Berliner Mauer mit Mauerspecht, M.L.
Ankommen
Die Hauptstadt Sachsen-Anhalts, Ostdeutschland, Einfluss der Sowjetunion, Ottostadt… dies sind meine Eindrücke, als ich den Magdeburger Hauptbahnhof zum ersten Mal verlasse.
Prunkvolle Bauten schmücken die Straßen, die man von dort aus fußläufig erreicht, Überreste der DDR. Kein Vergleich zu den mir bekannten „Altbauten“, die vielleicht 3 Etagen hoch und heute noch in den kleinen, eher hippen Vierteln mir bekannter westdeutscher Großstädte zu finden sind. Hier ist es nun ganz anders: die mächtigen, sehr schönen Bauten versprühen einen anderen Charme, sie machen große Straßen zu noch größeren Straßen, sie machen Eindruck, sozialistischer Klassizismus auf dem Silbertablett.
Fassade mit Domtürmen
Modernes Bauen 90er Jahre
Stadt im Wandel
Domchor von innen
Die Stadt hat sich verändert. Der breite Weg, heute zur Hälfte eine klassische Ostdeutsche Fußgängerzone (Bahnschienen in der Mitte, breite Wege, flache Gebäude, in denen Geschäfte angesiedelt sind, dahinter Plattenbauten), sah früher ganz anders aus. Ein grausamer Bombenangriff am 16.01.1945, der als einer der verheerendsten Luftangriffe auf eine deutsche Stadt im 2. Weltkrieg gilt, zerstörte 60% der Stadt, die Innenstadt lag nahezu komplett in Trümmern. Nur wenige Ecken und Straßenzüge lassen heute noch vermuten, wie die Stadt früher ausgesehen haben könnte.
Magdeburger Dom, Blick nach Osten
Kloster Unserer Lieben Frauen
Das Kloster Unser lieben Frauen wird heute als Museum genutzt, hier finden auch Wanderausstellungen ihren Platz. Die Ausstellung Ostdeutsche Landschaften (Sven Johne) ist hier zur Zeit zu finden. Faszinierend sein Hinterherreisen eines Zirkus. Eine Reihe von Bildern voller leerer Plätze, auf denen zuvor der Zirkus gastierte. Man sieht plattgetretenen Rasen, Einsamkeit, Tristess. Später sind wir uns uneinig: Ist es unheimlich kunstvoll und bewegend, wie der Künstler einfängt, was die Faszination Zirkus zurücklässt? Die Vorstellung bleibt uns überlassen; über diese Plätze sind vor Stunden oder Tagen Löwen gewandelt, Clowns gestolpert und lachende Kinder gerannt. Oder ist es traurig, die ostdeutschen Landschaften, auf diese Weise zu porträtieren, wo doch der Flyer der Ausstellung eine ästhetische Reise andeutet?
Was denken Sie? Was würden Sie erwarten, was würden solche Bilder mit Ihnen machen?
Grüne Zitadelle
Grüne Zitadelle
Die grüne Zitadelle ist ein Werk von Hundertwasser. Eine grüne Oase mitten in der Stadt, so fröhlich, überraschend, immer wieder anders. Bäume wachsen aus Fenstern, jedes Fenster sieht anders aus. Kann so die Zukunft aussehen? Dachbegrünung ist heute immer öfter ein Thema, hat Hundertwasser unsere Zukunft gesehen? Kann man auf diese Weise Städte neu gestalten? Und wie kann es sein, dass solch wunderschöne Häuser nicht viel ansteckender sind? Waren Sie schon mal in einem Gebäude, entworfen von Friedensreich Hundertwasser?
Was ging Ihnen dabei durch den Kopf?
Grüne Zitadelle, Friedensreich Hundertwasser
Es gibt noch so viel mehr zu entdecken, sei es der kleine Kerl im Dom, der einen Dorn aus dem Fuß eines Erzbischofs zieht, sei es das größte Wasserstraßenkreuz Europas; es lohnt sich!
Otto-von-Gericke-Universität
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