Domschatzkammer Köln

verfasst am 23. März 2022
von Martina Langel

Inhaltsverzeichnis
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    Kölner Domschatzkammer

    Kommen Sie mit zu einem Kurzbesuch in die Schatzkammer des Kölner Domes. Er lohnt sich, weil die Schätze in einem mittelalterlichen Kellergewölbe ausgestellt sind. Vor 30 Jahren gab es hier nur eine romantische Rumpelkammer. Dann plante man die Schatzkammer und einen Kubus (einen Würfelbau), der ein Oberlicht bekam und eine Verkleidung aus Bronzeplatten. Fertig war die neue Domschatzkammer im Jahr 2000.

    Kölner Domschatzkammer, Heiltumskammer

    Kellergewölbe

    Übrigens ist es der Keller unter der früheren Domsakristei. Diese hat Albert der Große 1277 geweiht. Albertus Magnus ist im Dominikanerkloster in Köln gewesen und liegt heute in der Krypta von St. Andreas nebenan begraben.

    Liturgische Geräte im Gewölberaum

    Reliquiare und liturgische Geräte

    Was gibt es zu sehen? Es gibt viele goldene Schätze zu sehen, die benutzt wurden, um die Feier der Gottesdienste und Prozessionen besonders festlich zu gestalten. Kelche, Monstranzen, Vortragekreuze, Grabbeigaben. Viele Objekte wurden im Laufe der Jahrhunderte dem Dom geschenkt. Manches wurde auch gekauft. Seit ca. 350 Jahren führt man sogar ein Schatzverzeichnis. Das ist auch aufgehangen und in der sogenannten Heiltumskammer zu sehen.

    Heiltumskammer

    In diesem Raum werden Reliquien gezeigt. Man hat die kleinen Knochen, Metallstücke, Kettenglieder oder Stoffe kunstvoll verpackt und in Schaugefäßen – Reliquiaren – aufbewahrt. Hier lohnt es sich, viele Fragen zu stellen. Gehen Sie gemeinsam mit anderen Menschen in die Schatzkammer und tauschen Sie ihre Gedanken aus. Was können solche Sammlungen für uns heute noch bedeuten? Was haben sie den Menschen bedeutet, die sie gesammelt haben? Sie können auch eine Führung in der Schatzkammer buchen. Wir können uns dort verabreden!

    Lapidarium – mein Prophet

    Ich zeige Ihnen eines meiner Lieblingsstücke unten im Keller. Über eine Treppe komme ich sogar an Fundamentmauern des Domes vorbei. Dicke Basaltsteine und kleine Tuffsteine sind im Wechsel vermauert. Im Untergeschoss befinden sich das Lapidarium und eine kleine Auswahl von Paramenten. Das sind liturgische Gewänder, die gewebt und gestickt wurden. In der Steinsammlung, dem Lapidarium steht mein Lieblingsstück: ein Steinblock. Na ja, eigentlich war es mal ein Steinblock.

    Jetzt ist es ein in Stein gehauener Prophet. Er hält mit der linken Hand eine Schriftrolle hoch, die weit abgerollt über sein Knie hinunter hängt.  Ich schaue diesem Mann in die Augen – obwohl es kaum noch eine farbige Fassung oder Bemalung gibt, erkenne ich seinen Blick. Er schaut mich genau an und zeigt mit dem Finger seiner rechten Hand eine bestimmte Stelle auf dem Schriftband. Seine Stirn hat er ein wenig hochgezogen. Er ist konzentriert, offensichtlich möchte er mir aus den alten Überlieferungen etwas Wichtiges mitteilen. Ich bin fasziniert. Wie ist es möglich, so einen intensiven Blick einem Mann aus Stein zu geben?

     

    Kennen Sie übrigens die Geschichte, die man von einem kleinen Kind erzählt, das einen Bildhauer beobachtet? Es sieht den Steinblock und beobachtet die Schläge des Bildhauers auf den Block. Plötzlich wird ein Löwe erkennbar und das Kind fragt: „Woher wusstest du, dass der Löwe da drin sitzt?“

    Sonderausstellung Joseph Beuys

    Sonderausstellung Joseph Beuys

    In der Kölner Schatzkammer gibt es kleine Sonderausstellungen. Ab morgen können Sie dort einige Werke von Joseph Beuys sehen. Als junger Mann hat er sich in einer kurzen Zeit auch mit christlichen Themen befasst. Es gibt zum Beispiel Entwürfe für Christusdarstellungen und Zeichnungen für einen Taufstein.

    Joseph Beuys, Christus

    Joseph Beuys, Christus

    Besonders schön ist eine sehr kleine Arbeit, die – vielleicht  – ein kleines Schaf zeigt. Wenn Sie bedenken, wie sein Lehrer Ewald Mataré gearbeitet hat, dann erkennen Sie schnell die Ähnlichkeit in dieser frühen Arbeit.

    Joseph Beuys,, ohne Titel Nußbaumholz, Bronze,

    Kommen Sie zu einem Besuch vorbei. Auch Führungen sind jederzeit möglich.

     

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